Einige Sehenswürdigkeiten um Güzelyurt

Palast von Vuni:
Der Palast von Vuni, der 137 Räume besitzt, wurde vom perserfreundlichen, phönizischen König der Nachbarstadt Marion auf einer Hügelkuppe erbaut, um die griechenfreundliche Stadt Soli zu überwachen, die 498 v. Chr. an der erfolglosen Revolte gegen die Perser teilgenommen hatte.



 

Der Palast war das Hauptquartier einer Garnison und bestand aus Repräsentations-, großen Speicher- und Baderäumen.

Nachdem die Perser 449 v. Chr. vertrieben worden waren und die Herrschaft in die Hände der Griechen übergegangen war -auch in Marion regierte nun ein griechenfreundlicher Prinz-, nahm man Veränderungen am Palast vor und fügte ein zweites Stockwerk aus Lehmziegeln hinzu. Insgesamt war diese königliche Residenz etwa 70 Jahre in Benutzung, ehe die Bewohner von Soli sie 380 v. Chr. endgültig durch Brand zerstörten.

Grundriß des Palastes von Vouni


E1- Eingang
1 - Repräsentationsräume (Hauptraum)

2 - Repräsentationsräume
3 - Repräsentationsräume
4 - Säulenhof
5 - Küchenhof
6 - Speicherräume
7 - Baderäume
8 - Wohnräume

9 - Speicherräume
10 - Heißes Bad
E2 - Eingang
11 - Rampe
12 - Vestibül
13 - Vorraum
14 - Speicherräume
15 - Hof
16 - Werkstätten

In der ersten Phase des Palastes lag der Eingang im Südwesten. Ein Vorraum führte zu den Repräsentationsräumen, einem Hauptraum (1), der zwischen einer Reihe seitlich angrenzender, kleinerer Räume lag (2, 3). Dieser Teil des Palastes hat wohl eine offizielle Funktion gehabt. Von hier führte eine breite Treppe zu einem säulenumstandenen Hof, an den sich auf drei Seiten weitere Räume anschlossen. Fast alle wichtigen Räume wurden durch unterirdische, in den Felsen gehauene Zisternen mit Wasser versorgt. Der Steinpfeiler, der die Winde über der Zisterne im Zentralhof hielt, zeigt in der Mitte eine unfertige Figur und ist wohl von anderswo hier her gebracht worden. In einigen der Speicherräume (6) finden sich im Boden Löcher, in die Amphoren hineingestellt wurden. In der Nordwestecke gibt es eine Wassertoilette (7) neben einer weiteren tiefen Zisterne. Weitere Speicherräume standen in der Ostecke. Auf dieser Seite befand sich auch ein heißes Bad (10), eines der frühesten seiner Art. Als die persische Herrschaft durch die griechische ersetzt worden war, wurde der alte Eingang (E 1) geschlossen und ein neuer (E 2) eingerichtet. Die Rampe (11), ein geknicktes Vestibül (12), eine Treppe und ein Vorraum (13), der sich auf den Zentralhof öffnete, wurden hinzugefügt. Weiterhin wurden neue Speicherräume (14) um einen zusätzlichen Hof (15) erbaut.

Die kleine Felsinsel Petra tou Limniti, die vom Palast aus zu sehen ist, zeigt Spuren einer vorneolithischen Siedlung.

Auf der Hügelkuppe, auf der der Palast erbaut wurde, sind nach Süden zu die Überreste eines Tempels zu sehen, der Athena im dritten Viertel des 5. Jh. v. Chr. errichtet wurde. Dieses Heiligtum bestand aus zwei aufeinanderfolgenden Höfen und einer Umfassungsmauer. Zu erkennen sind noch Löcher, die der standsicheren Aufstellung von Statuen dienten.

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